Stillstand? Nichts für uns!

    Stillstand? Nichts für uns!   Das Covid-19-Virus hat uns hier in Deutschland schwer getroffen. Langsam arrangieren wir uns aber damit und einen echten Lockdown mit wochenlangen Ausgangssperren hatten wir glücklicherweise nicht. Ganz anders sieht das in Bolivien aus. Read More

Die Welt hält den Atem an

  Die Welt hält den Atem an! Liebe Pat:innen und Freund:innen der Bolivienpartnerschaft, die Welt hält für einen Moment inne und wird von einem Virus im Schach gehalten. Wir hoffen, dass wir alle diese Zeit wohlbehalten überstehen! Dabei interessiert uns Read More
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Stillstand? Nichts für uns!

 

Das Covid-19-Virus hat uns hier in Deutschland schwer getroffen. Langsam arrangieren wir uns aber damit und einen echten Lockdown mit wochenlangen Ausgangssperren hatten wir glücklicherweise nicht.

Ganz anders sieht das in Bolivien aus. Hier ist das Virus eine Katastrophe: Unser Heim in Cochabamba unter Quarantäne, unser Zentrum in La Paz geschlossen.Das sind die Auswirkungen der regiden Ausgangssperren in Bolivien.

Unsere bolivianischen Freunde und wir haben uns überlegt, was unter diesen Bedingungen überhaupt noch möglich ist.
Die Schließung des Zentrums in LaPaz hatte zur Folge, dass die Mitarbeiter sämtlich Labensmittelvorräte an die Projektteilnehmer:innen verteilt haben.

Als in dieser Situation eine größere Einzelspende uns erreichte, kam die zündende Idee:

Aktion Fraternidad geht an den Start

Die Teilnehmer:innen des Programms Senda Nueva stammen aus sozialen Brennpunkten der Stadt. Sie wissen um die Schwierigkeiten in der Nachbarschaft und bilden so ein Netzwerk, um die Menschen zu erreichen, denen das Virus echte Probleme verursacht. 70% der Bevölkerung arbeiten in nicht qualifizierten Arbeitsverhältnissen und leben von der Hand in den Mund. Reserven sind keine vorhanden. Mit unseren Schüler:innen und Student:innen können wir solche Menschen erreichen.

Wir haben deshalb die Aktion „Fraternidad“ ins Leben gerufen. Unsere Jugendlichen verteilen Lebensmittel, Hygieneartikel und die erforderliche Schutzkleidung.

Wir haben dafür am Dienstag (16.06.) zunächst 10.000,- € überwiesen, die sich aus Mitteln des Flohmarktes und einigen Einzelspenden zusammensetzen. Bereits am Donnerstag haben die Mitarbeiter von Senda Nueva Massen von Lebensmitteln gekauft und diese zusammen mit den Hygieneartikeln in "Canastas" (Transporttüten) gepackt.

Am Donnerstag und Freitag (19.06.) sind die Jugendlichen über den Tag verteilt gekommen und haben für die Verteilung der Waren gesorgt. Seit Sonnabend steht La Paz wieder unter strenger Quarantäne. Schneller geht es wohl kaum, aber wir haben es geschafft.

Wenn Sie nun das Gefühl haben, dass wir die Krise wohl einigermaßen überstehen werden, und wenn da noch etwas übrig ist: Wir starten bald eine weitere Überweisung (Unsere Kontonummer steht unten! Vielleicht schreiben Sie „Fraternidad“ dazu, das heißt nämlich „Brüderlichkeit“ oder besser „Geschwisterlichkeit“, aber dieses Wort gibt es im Spanischen nicht!).

 

Und an dieser Stelle vielen Dank an Sie, liebe Paten und Freunde, für ihre Unterstützung und Treue.

Mit ganz herzlichen Grüßen, die Teams von Senda Nueva und San Gabriel

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Die Welt hält den Atem an!

Liebe Pat:innen und Freund:innen der Bolivienpartnerschaft,

die Welt hält für einen Moment inne und wird von einem Virus im Schach gehalten. Wir hoffen, dass wir alle diese Zeit wohlbehalten überstehen!

Dabei interessiert uns alle, wie es in den Projekten aussieht.

Hier ein kurzer Bericht von Norah Poma aus Bolivien.

Liebe Freunde und Freundinnen der Bolivienpartnerschaft "San Gabriel",

gegen Ende Februar haben wir in Bolivien die Nachrichten erhalten, dass das Coranavirus in verschiedenen Ländern der Welt aufgetreten ist. Das erschien uns so weit entfernt. Nachdem am 10. März die ersten Krankheitsfälle bei uns gemeldet wurden, hat sich unser Leben verändert. Man musste viel über Gesundheit und das Vorgehen im Seuchenfall lernen. Die ersten zwei Fälle in unserem Land waren Frauen, die aus Italien eingereist waren; eine fuhr nach Santa Cruz, die andere nach Oruro. Die Öffentlichkeit reagierte mit einer Mischung aus Furcht, Panik, Verzweiflung und dem Gefühl der Ohnmacht. Seitdem befinden sich Regierung und Bevölkerung in ständiger Aufmerksamkeit. Wir treffen, soweit das möglich ist, alle Maßnahmen zur Vorbeugung und folgen den Sicherheitshinweisen.

Zunächst wurden die Schulen geschlossen, dann die Universitäten und andere Bildungseinrichtungen, dann durfte nur noch halbtags gearbeitet werden. Einige Tage später wurde eine allgemeine Quarantäne verhängt, um die Verbreitung des Virus zu stoppen.

So sehen die Vorschriften der Quarantäne aus: Aus jeder Familie darf jeweils eine Person einmal pro Woche das Haus verlassen, um Lebensmittel einzukaufen. Damit sich die Einkäufe über die Woche verteilen, werden nach den Endziffern auf den Personalausweisen auf die einzelnen Wochentage verteilt. Das wird streng kontrolliert. Sonnabends uns sonntags darf niemand das Haus verlassen.

Für Familien mit Schulkindern soll es im April eine Unterstützung geben. Außerdem sollen bedürftige Familie eine Lebensmittelspende erhalten. Die Grenzen sind für Ausländer geschlossen, und es gibt viele weitere Maßnahmen, die bolivianischen Familien zu schützen. Die Medien spielen jetzt eine wichtige Rolle bei der Verbreitung der Bestimmungen, und sie leisten eine wichtigen Beitrag bei der Gesundheitsvorsorge.  Aktuell  (29.03.2020) haben wir 107 bestätigte Ansteckungsfälle. Sechs Personen sind gestorben. Es gibt 610 Verdachtsfälle. Einige Regionen, die alle Vorsichtsmaßnahmen konsequent durchgeführt haben, konnten das Virus stoppen. So hat sich in Oruro bei 8 getesteten Kranken niemand mehr angesteckt.

Sehr wichtig erscheint mir das solidarische Verhalten von einigen Leuten: Sie nähen Atemmasken und bauen Beatmungsgeräte, um Menschen in der kritischen Phase zu helfen. Wir hoffen, dass die Ansteckungswelle abebbt. Unsere Regierung führt drastische Maßnahmen zur Beachtung der Vorsichtsmaßnahmen durch: Auf Vergehen stehen 8 Stunden Arrest und das Auto kann bis zum Ende der Pandemie beschagnahmt werden.

Die Schwestern im Heim "San Francisco" konnten vor Verhängung der Ausgangssperre noch alles Erforderliche beschaffen. Den Mädchen geht es im Augenblick gut, sie haben genug Nahrung und alles Notwendige. Sie erhalten ihre Schulaufgaben via Internet, dürfen aber das Heimgelände nicht verlassen. Alle Aktivitäten müssen im Heim stattfinden.

Was La Paz anbelangt: Wir stehen unter Quarantäne. Es gibt keinen öffentlichen Nahverkehr mehr und unsere Jugendlichen können ihre Wohnungen nicht verlassen.

Wir halten über WhatsApp und Internet Kontakt miteinander. Momentan geht es noch allen Jugendlichen gut. Machen Sie sich keine Sorgen; noch geht es uns allen gut. Passen Sie gut auf sich auf. Mit Umarmungen und herzlichen Grüßen verabschiede ich mich.

20200402 NorahIhre Norah Poma

Direktorin der Stiftung "Senda Nueva"

 

 

 

 

 

Auch und gerade in dieser Situation, in der es auch für uns schiwerg wird, sind unsere Patenkinder auf unsere aktive Hilfe angewiesen.

Deshalb freueun wir uns über ihre Spende!

 

PS: Das anliegende Video beschreibt sehr eindrücklich die Lage.

 

 

 Übersetzung der Untertitel

So sieht mein Gesicht nach dem 10-stündigen Tragen der Schutzkleidung aus.

Und ich muss noch dankbar sein, dass ich überhaupt eine Ausrüstung bekommen habe für die 10 Stunden.

Deshalb mach es für wen du willst, für deine Familie, für dich, für wen auch immer.

Aber bleib zu Hause. Bitte verlass das Haus nicht und nutze aus, dass sie dich mit dem Hund raus lassen , um einen 2 Kilometer langen Spaziergang zu machen.

Der Hund soll sein Geschäft in der Nähe deines Hauses erledigen und du gehst direkt zurück in dein Haus. Nutze es nicht aus, dass du einkaufen darfst um jeden Tag einkaufen zu gehen oder mehrmals am Tag.

Es fängt erst an und es wird sehr schwer werden, was noch kommt.

Es gbti ja keine Betten, es gibt keine Beatmungsgeräte. Es gibt kein Personal, es gibt keine Schutzkleidung.

Und ich komme nach einer 10 Stunden Schicht so nach Hause mit diesem Gesicht und Tränen.

Deshalb bitte bleib zu Hause, wenn du es kannst.

 

 

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