Wenn Wünsche wahr werden

Verfasst von Juliane Schacht.

Wenn Wünsche wahr werden…

 

An einem Mittwoch Nachmittag im Januar fuhr ich zu meiner Mama, um mit ihr gemeinsam meine Steuererklärung zu machen. So saßen wir gemeinsam mit einem heißen Tee in der Küche und brüteten über Bergen an Zetteln und versuchten zu verstehen, wo genau denn nun was eingetragen werden müsse.

Ziemlich genau um 17 Uhr wurde ich dann von einem Kumpel angerufen: „Jule, hast du dich bei FFN zahlt deine Rechnung beworben?“ Ja das hatte ich! Aufgeregt und völlig hektisch lief ich auf den Dachboden (meine Eltern wohnen in einer Kuhle und man hat in unserem Haus nur auf dem Dachboden vernünftigen Handyempfang) und rief bei FFN an. Dort wurde ich dann ziemlich direkt zu den Moderatoren durchgestellt und keine 5 Minuten später hatte ich Flüge nach Bolivien gewonnen.
Ich hatte mich auf der Homepage von FFN mit meiner Wunschrechnung beworben. Mein Wunsch war es, die Mädchen in Cochabamba wiederzusehen und sie in den Ferien zu besuchen und dieser Wunsch wurde nun an diesem frühen Mittwochabend überraschend und vollkommen unerwartet erfüllt.

Voller Vorfreude kaufte ich Geschenke und Süßigkeiten für die Mädchen und konnte es kaum abwarten sie alle wieder in die Arme zu schließen.

Am 2. März ging es dann für mich los und ich flog über Zürich und anschließend Sao Paulo nach Cochabamba. Dort wurde ich herzlich von Hermana Mici und ein paar der Mädchen mit einem liebevoll gestalteten Plakat empfangen. Durch die chaotischen Straßen von Cochabamba ging es zum Heim und es war so schön alle wiederzusehen und in die Arme zu nehmen. Gleich wurden ein paar Geschenke und Süßigkeiten verteilt und ganz viel erzählt, gefragt und gespielt.

Ich verbrachte 10 Tage in Cochabamba - länger waren meine Ferien leider nicht. Wir hatten viel Spaß gemeinsam, spielten zusammen und machten Quatsch. Da die Mädchen aber keine Ferien hatten, mussten natürlich auch die alltäglichen Dinge, wie die Schulaufgaben, das Waschen der Wäsche und Aufräumen erledigt werden. Das passierte mal mit mehr, mal mit weniger Lust und Begeisterung. Ich unterstütze die Mädchen, wo ich nur konnte. In den vergangenen Monaten hatten sie gemeinsam mit den Schwestern im Garten Gemüse angepflanzt und dies war nun so weit, geerntet zu werden. Wir ernteten viele Kürbisse und Zucchini, die dann auch gleich am nächsten Tag zum Kochen verwendet wurde und ein leckeres Mittagessen gezaubert wurde. Am Sonntag gingen wir in die Kirche zur Messe und anschließend kamen uns Norah aus La Paz und ihre Tochter Wara besuchen. Alle gemeinsam saßen wir um eine sehr lange Tafel und aßen gemeinsam Mittag. Da Norah Geburtstag hatte, hatten die Mädchen und Schwestern eine Überraschung für sie vorbereitet und es gab eine riesige Torte, die tatsächlich für uns alle reichte. Für die Mädchen war es sehr besonders, denn so eine Torte gibt es nicht so oft - und sie war wirklich sehr sehr lecker.

Anbei ein paar Fotos von meinem leider viel zu kurzen Besuch in Cochabamba. Es war wieder sooo schön dort. Alle Mädchen sind unglaublich offen, fröhlich und interessiert. Sie haben mich an allem teilhaben lassen, mir Dinge erklärt und wollten immer gerne wissen, wie denn alles so in Deutschland ist.

Ich wurde auch immer wieder gefragt, ob ich denn die Paten und Patinnen der Mädchen kenne. Leider kenne ich viele nicht, aber möchte Ihnen hierüber ganz viele Grüße und Umarmungen zukommen lassen. Die Mädchen reden viel von Ihnen und Sie bedeuten Ihnen sehr viel.

Ich freue mich jetzt schon, wenn ich wieder nach Bolivien fliegen kann.
Juliane

Tags: main, 2019, Juliane

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